Butzbach(pe).- Auf Einladung des CDU Ortsverbands Griedel hatte sich die CDU Landtagskandidatin für den Wahlkreis 27 Annette Wetekam am vergangenen Samstag in Griedel eingefunden, um sich über die größeren Projekte, aber auch über die Probleme der Griedeler Bürgerschaft zu informieren. Unter den Gästen konnte der CDU Ortsvorsitzende Rainer Hachenburger neben zahlreichen Bürgern auch den 1. Stadtrat Markus Ruppel sowie Stadtrat Dieter Söhngen, den Griedeler Ortsvorsteher Aydin Yilmaz sowie den EULF Ausschussvorsitzenden Sascha Huber begrüßen.
Beeindruckt zeigte sich die CDU Landtagskandidatin von dem neuen Feuerwehrgerätehaus. Stadtrat Söhngen erläuterte, man habe in der FFW Griedel neben 24 aktiven Mitgliedern, davon 12 Atemschutzgeräteträgern, auch 21 Kinder in der Kindergruppe und sechs Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Das neue Feuerwehrgerätehaus werde die Zahlen verstetigen, würde doch klarwerden, dass die Stadt Butzbach den Wert einer einsatzbereiten Feuerwehr nicht zu gering einschätze und alles tue, um die Bevölkerung zu schützen, so Söhngen in seinen Ausführungen. Wetekam konnte diesen Ansatz nur unterstützen, man könne froh sein, wenn man die freiwillige Einsatzbereitschaft so fördern könne. Die Landesregierung habe ja mit sehr viel finanzieller Unterstützung zur Wehrbereitschaft in vielen Städten und Gemeinden im Wetteraukreis beigetragen.

Auch das Neubaugebiet „Südlich der Hochstraße“ inspizierte die CDU Kandidatin. Hier informierte Hachenburger, dass nach ursprünglich 365 Interessenten 95 für die rund 52 Baugrundstücke übriggeblieben seien, mit denen ernsthaft Verhandlungen aufgenommen wurde. 23 Grundstücke seien fest reserviert, bereits sieben Kaufverträge seien geschlossen. Die derzeitige Unsicherheit in Bezug auf Baustoffpreise, Zinsentwicklung, aber auch die unsichere Ampelpolitik in Berlin würden viele Bauwillige von einem Kauf zum jetzigen Zeitpunkt abhalten, erläuterte Wetekam. Dies sei nicht nur eine Situation in Griedel, sondern im gesamten Wetteraukreis verzeichneten die Kommunen eine abwartende Haltung der Bauwilligen.

Hoch erfreut zeigte sich Annette Wetekam von der Entwicklung am Opti, wo erst vor kurzem die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Butzbach beschlossen habe, mit der Firma Honold in Verhandlungen über einen Verkauf des Gewerbegrundstücks zu treten. „Honold ist eine gute Adresse, als Gründer des DPD und als Unternehmer, der mit Airbus, BMW, Conti und auch Zeiss kooperiere, hat die Stadt Butzbach einen tollen Coup gelandet. So stelle ich mir Ansiedlungspolitik vor, die nur im Zusammenwirken der politischen Kräfte entstehen kann“, betonte Wetekam.

In der sich anschließenden Gesprächsrunde im Panorama-Café „Opti“ sprach der Griedeler Ortsvorsteher Aydin Yilmaz den Hochwasserschutz an der kleinen Bach an: dort habe man nach den jüngsten Extremwetterereignissen beschlossen ein Rückhaltebecken zu bauen. „Leider gibt es dafür noch keine unmittelbaren Förderzusagen, so dass die Stadt Butzbach den Großteil aus eigener Tasche bezahlen wird. Wir sprechen hier immerhin von über 3 Mio EUR an Kosten“, so Yilmaz weiter. Wetekam versprach, dass sie sich als Landtagsabgeordnete vermehrt für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz einsetzen wolle, auch dass genügend Landesmittel zur Verfügung gestellt werden. „Man darf die Kommunen in diesen Fragen nicht alleine lassen“, fordert die CDU Landtagskandidatin.
Auch das Thema „B3a“ wurde in der Gesprächsrunde angesprochen: Wetekam betonte, dass für Bad Nauheim und Friedberg die B3a ein Segen gewesen sei, weil dort auch keine Alternativen bestanden hätten. „Aber mit Butzbach sehe ich das kritischer“, so die Landtagskandidatin. Sie könne auch nicht verstehen, dass der zuständige Verkehrsminister al Wazir sich nicht dazu durchringe, mit Einzelmaßnahmen die verkehrliche Belastung der Stadt zu reduzieren. Dazu gehöre nach Ansicht von Wetekam das schon unter dem ehemaligen CDU Bürgermeister Oswin Veith versuchte, ganztägige Lkw-Durchfahrtsverbot: „Im Zeitalter der digitalen Wegerfassung kann man sogar den finanziellen Nachteil der Logistiker durch Umwege ausgleichen, wenn man das nur will“. Rund

15.000 Fahrzeuge tagtäglich an einer Schule vorbei sei einfach zu viel. Wetekam betonte auch, dass ihr nicht ganz klar sei, warum man nicht erst einmal eine nachhaltige Entscheidung über die überregionale Verkehrsführung auf den Bundesautobahnen A45 und A5 in Bezug auf Spurerweiterungen treffe, bevor man weitere Verkehrsachsen plane und baue, die nur mehr Verkehr auf die Nebenstrecken ziehen würden. „Das ist doch das Pferd von hinten aufgezäumt“, so Wetekam wörtlich. Allerdings wolle sie sich auch nicht zu weit in die Entscheidungshoheit und den Bürgerwillen der Stadt Butzbach hineinziehen lassen: „Die CDU Ortsverbände der Gönser Stadtteile, von Griedel, der Kernstadt und Nieder-Weisel sollten in einer Regionalkonferenz ihr Meinungsbild verfestigen. Auf gar keinen Fall darf sich Butzbach aber aus den Planungsstufen 1 und 2 hinausdrängen lassen, denn gerade dort werden die maßgeblichen, richtungsweisenden Entscheidungen vorbereitet. Und da sollte Butzbach mit am Tisch sitzen“, so Wetekam.
Ihr Fachgebiet „Energie und Umwelt“ werde Wetekam, so in ihren abschließenden Worten, zu einem zentralen Thema des Wahlkampfes machen: „Nicht nur die Entwicklung der Wohnnebenkosten macht mir Sorgen, es gibt auch fernab von Windkraft und Photovoltaik weiteres, ungenutztes Potenzial. Mit den Stadtwerken Bad Nauheim haben wir im Baugebiet Bad Nauheim Süd mit einer Geothermie-Anlage ein gesamtes Stadtquartier energetisch auf Erneuerbare Energien aufgesetzt, hier fehlt es nur an einer Förderpolitik aus Berlin, damit weitere Kommunen so etwas umsetzen können, auch um bezahlbaren Wohnraum realisieren zu können“, so die CDU Kandidatin abschließend.

« Innenstadt anders denken CDU tagt in Fauerbach »

Jetzt teilen: